Groß-Mehßower Teiche – weitere Teiche

Der Wurzelteich ist im Sommer stark bewachsen…
…und im Winter frei.

Wurzel-Teich. Der Wurzel-Teich (5 100 m2) ist komplett von Wald und Gebüschen umgeben, hat eine über fast den gesamten Teich verlaufende Schwimmblattzone und größere Seggenbestände, außerdem eine windgeschützte Lage. Mit nur 50 cm Tiefe ist der Wurzel-Teich der flachste Teich, keine Fischwirtschaft, zunehmende Verlandung, klares und braunes Wasser (anmoorig).

 

Häller-Teich (Hällerche-Teich). Mittelgroßer Teich (12 000 m2), komplett von Wald und Gebüschen umgeben; ausgedehnte Schilfzone und Schwimmblattvegetation; mittelmäßig Wind ausgesetzt; mittlerer Fischbestand. Der Teich hat trübes Wasser und ist auch teilweise verlandet.

Hällerteich.
Hällerteich.

 

 

 

 

 

 

 

 

Langteich.

 

Lang-Teich (Langer Teich). Mittelgroßer Teich (18 300 m2), ähnlich dem Häller-Teich, aber tiefer; weniger verlandet und wenig Schwimmblattvegetation. Der Lang-Teich hat den einzigen architektonisch gestalteten Ständer in der Teichlandschaft, alle anderen sind eher praktisch ausgeführt (Holz oder Beton).

 

 

Architektonisch gestalteter Ständer am Lang-Teich. Foto: Viola Kasprick.
Der Langteich im Februar.

 

Grünzel-Teich. Kleiner Teich (4600 m2), nach dem Dorf-Teich (und die Fischhälter-Teiche, Tümpel) das kleinste Gewässer. Westlich von Wald umgeben, ansonsten von Gebüschen. Nördlich grenzt die Dorflage. Kleine Schilfzone und mit Schwimmblattvegetation besetzt; geringer Fischbestand; klares, braunes Wasser. Der Name kann sich von der Pflanzengattung Günsel ableiten.

Der Grünzel-Teich.
Der Grünzel-Teich im Februar. Er liegt unmittelbar an der Ortslage.
Der Fischhälter-Teich des Grünzel-Teiches.

 

Mühlen-Teich. Mittlerer Teich (6 600 m2); westlich von Wald umgeben; sonst Gebüsch; Schilfzone und mit Schwimmblattvegetation besetzt. Ursprünglich waren es zwei Teiche – der Große und der Kleine Mühlen-Teich. Letzterer wurde um 1900 im Zuge einer Rekonstruktion der Teichanlagen aufgegeben.

Der Name Mühlen-Teich deutet auf eine Mühle hin, also eine Wasserkraftmaschine, die im Zusammenhang mit dem Kupferwasserwerk des 16./17. Jahrhunderts zu sehen ist. So könnte dieser Teich, nach dem Dorf-Teich, der älteste Teich in Groß-Mehßow sein.

Der Große Mühlen-Teich im Sommer mit den kleinen Bauminseln.
Der Große Mühlen-Teich in der Vegetationsruhe.
Der Große Mühlen-Teich hat mehrere Bauminseln.

 

 

 

 

 

 

 

Mehrere Bauminseln prägen den Großen Mühlenteich.
Einer der zwei ganz kleinen Fischhälter-Teiche des Mühlen-Teiches. Im Hintergrund der Grünzel-Teich.

 

Die alte und erste Flurkarte von Groß-Mehßow, 1828, zeigt den Drehnaer-Teich zweigeteilt. Tatsächlich ist noch aus der Mitte des 20. Jahrhunderts ein Dammweg bekannt.
In dieser Karte trägt der Kleine Drehnaer-Teich die No: 12 und der Große Drehnaer-Teich müßte No: 13 heißen. Aber der Vermesser Krause hat die „3“ vergessen einzutragen.
Bestand: Staatsarchiv der DDR, 1985.

Drehnaer-Teich, ein mittelgroßes Gewässer (mit 7 980 m2); komplett von Bäume und Gebüsch umgeben; kleine Schilfzone; mäßig Wind ausgesetzt; mittlerer Fischbestand. Das Quellgebiet liegt jenseits der Dorfstraße in einem Erlen-Sumpfwald. Ein Graben bringt das Wasser unter der Dorfstraße hinweg zum Teich. Die Hirschtränke westlich des Teiches ist auch ein Quellgebiet. Der Teich ist fast ringsum, aber besonders im Westen stark verlandet. Der Name entstand aus seiner Lage am Weg nach Drehna (früher Drehnau, heute Fürstlich-Drehna).

Ursprünglich gehörte noch ein nur etwa 1000 mkleiner Quellteich dazu, der in den großen Teich entwässerte. Ein als Fußweg genutzter Damm trennte beide Teiche und ist noch aus der Mitte des 20. Jahrhunderts als Weg geläufig. Beide Gewässer wurden auf alten Landkarten aber immer als Drehnaer-Teich interpretiert, manchmal getrennt und manchmal als ein Teich eingezeichnet.

Der Drehnaer-Teich hat eine Gesamtfläche von 15 340 m2, davon sind heute 7980 m2 reine Wasserfläche.
Seine Verlandungsfläche beträgt etwa 4600 m2 (hellblau). Karte: OpenStreetMap
Etwa 3000 m2 sind vom westlichen Teil des Großen Drehnaer-Teiches heute verlandet, 2019.
Der Kleine Drehnaer-Teich (ca. 1000 m2 ) hat etwas Quellwasser, ist insgesamt aber noch als verlandet anzusehen, 2019.
Am Drehnaer-Teich.
Am Drehnaer-Teich.

 

Handricks-Teich. Er liegt abseits, südlich der Teichgruppe im Wald, und ist ein Moorgebiet. Darauf weist eine 1927 angefertigte Kopie von einer Karte von 1868 hin. Offensichtlich wurde das Moor teilweise trocken gelegt und Torf als Brennstoff gestochen, wie es die Karte des Deutschen Reiches, Ausgabe von 1893 zeigt. Später hat man die entstandene Senke geflutet und ein Teich entstand. So zeigt es die aktualisierte Karte des Deutschen Reiches von 1908.

Hatte den Teich der Groß-Mehßower Einwohner, Heinrich Krüger (Hofname: Handrick), einst gepachtet und erhielt er von ihm seinen Namen? Die Größe des Teiches kann mit etwa 3 000 m2 angenommen werden, läßt sich aber auf Grund der Verlandung nicht genau bestimmen. Der Zufluß für Handricks-Teich entspringt in einem südwestlich gelegenen Quellgebiet. Das Einzugsgebiet umfaßt nur 14 Hektar. Damit stand für die Auffüllung des Teiches nach dem Abfischen im Herbst nur ein mittleres Wasserangebot von 0,6 Liter pro Sekunde zur Verfügung, was vermutlich mehrfach zu Nutzungsausfällen führte. Sicherlich mit ein Grund, daß der Teich in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts aufgegeben wurde, sodaß es inzwischen zur Verlandung und zur erneuten Bildung eines Flachmoores kommt. Auf Grund der Ausweisung zum Naturschutzgebiet ist die Moorbildung auch erwünscht, ebenso beim Wurzelteich.

Karte des Deutschen Reiches von 1893. Hier ist der spätere Handrick-Teich als Torfstich eingezeichnet. Karte des Deutschen Reiches 1893.
Karte des Deutschen Reiches 1908. Hier ist der Handrick-Teich erstmals eingezeichnet. Karte: Karten des Deutschen Reiches, 1908.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Ausschnitt der Karte zeigt die Groß-Mehßower Forst, südlich des Dachsberges. Hellblau eingezeichnet das Moorgebiet in dem sich Handricks-Teich befindet. Die beiden anderen Felder, nordwestlich und südwestlich, sind Torf.
Offensichtlich wurde aus dem Moorgebiet Boden abgefahren (Torfstich) und die entstandene Senke geflutet. Welche Rolle hier der Groß-Mehßower Hofname Handrick spielt, konnte nicht geklärt werden.
Hauptkarte des Rittergutes Groß-Mehßow. Kopie von der im Jahre 1868, nach der Krause`schen Karte von 1828 gefertigten Karte. Ergänzt auf den Waldzustand vom 1. Juli 1927 von der Forstabteilung der Landwirtschaftskammer für die Provinz Brandenburg und für Berlin. Ungef. Maßstab 1:4000. Die Karte zeigt erhebliche Altersabnutzungen.

 

Handricks Teich im Jahre 2018. Von einem „Teich“ kann man seit vielen Jahren nicht mehr sprechen. Auf Grund fehlender Nutzung verlandet der Teich immer mehr – die Natur des Festlandes holt sich zurück, was ihr früher schon gehörte.
Lediglich am Abfluß des Teiches ist noch Wasser sichtbar. Das ist aber auch dem sehr trockenem Jahr 2018 geschuldet, in dieser Zeit diese Bilder entstanden. Der Wasserabfluß wird über diese Schwelle (Stauhalter) geregelt. Erst wenn der Teich eine gewisse Wasserhöhe aufweist, kann Wasser über diese Schwelle ablaufen.
Teiche in Groß-Mehßow
Die Groß-Mehßower Teiche im Detail – Dorfteich und Großteich.
Die Groß-Mehßower Teiche im Detail – verschwundene Teiche.