Die Schuche

Während die Mehßower Landschaft reich an Teichen ist (gesamte Wasserfläche: 66,66 ha), hat sie an Wasserläufen nur kleine Bäche aufzuweisen. Die bedeutenden sind:

Schrake,

Rietzka,

Schuche.

Aber auch: Crauper Graben, Radensdorfer Graben.

 

An der Rietzka siedelte sich das Dorf Mehßow (heute Groß-Mehßow) an, die Schrake diente Schrackau und Tugam als Siedlungsstelle, an der Schuche gründete sich das Rittergut Mehßow (Gutsweiler, heute Klein-Mehßow) und schließlich entstanden am Radensdorfer Graben und am Crauper Graben einst die heutigen Dörfer Radensdorf und Craupe. Der wirtschaftlich bedeutendste Bach war letztlich jedoch die Schrake, und das nicht nur in der Mehßower Landschaft, sondern darüber hinaus.

Hier im Südwesten von Gollmitz, der Rutzkauer-Straße, entspringt (entsprang) die Schuche. Ihre Quellen und die von Nordost bis Süd anzutreffenden besseren Bodenverhältnisse mit überwiegend über 50 (Bodenwertzahl) ließen hier Siedler seßhaft werden.

Die Schuche, ein weiterer ehemaliger Mühl-Bach in der Mehßower Landschaft, hatte ihre Quellen am Ortsausgang von Gollmitz in Richtung Rutzkau. Genau wie in Babben drückte auch hier das Wasser des Lausitzer Grenzwalls (Brautberg) als Quellen aus dem Boden. Der kleine Bach fließt westlich an Gollmitz vorbei in Richtung Radensdorf zu, wo er im Wald aus weiteren Quellen Wasser aufnimmt. Östlich der Schuche befand sich die Craup`sche Ziegelei (1850), außerdem gab es auf Radensdorfer Gemarkung noch einen Teich (Craup`scher-Teich) an der Geflügelzuchtanlage (1910) – beides bevor die Schuche die Kreisstraße zwischen Radensdorf und Craupe unterquert.

Das Dorf Radensdorf erreicht der Bach nicht mehr, er schwenkt etwa einen Kilometer vor der Ortschaft nach Norden ein und fließt auf Richtung Klein-Mehßow zu. Unterwegs nimmt die Schuche noch den Crauper Graben auf, der früher etwa 600 m parallel mit ihr verlief und im Klein-Mehßower Werbitz in die Schuche mündete. Heute geht der Graben direkt in die Schuche, wovon die letzten etwa 200 m verrohrt sind. Nur eine Mühle setzte die Schuche in Bewegung, nachdem ihr weniges Wasser in zwei Teichen, den sogenannten Mühlenteichen, reichlich angestaut wurde.

Die Klein-Mehßower Mühle entstand spät und ging früh wieder vom Wasser. Bei Mallenchen mündet die Schuche schließlich in die Schrake. Der kleine Bach ist insgesamt 7,7 km lang und heute (2019) nur noch teilweise vorhanden, weil er nicht mehr durchgängig Wasser führt. An der Schuche begann die Erstbesiedlung der Mehßower Landschaft während der Deutschen Ostkolonisation im 13. Jahrhundert. Hier, im heutigen Klein-Mehßow, gründete sich der Rittersitz Mehßow mit einem kleinen Wasserschloß. Und an den Quellen der Schuche wurde der Grundstein für das heutige Gollmitz gelegt.

Südlich von Gollmitz, an der Rutzkauer-Straße, entsprang einst die Schuche und füllte einen kleinen Teich. Die Preußische Kartenaufnahme von 1846 zeigt diesen Quellteich. Nordöstlich von Gollmitz stand zu dieser Zeit eine Windmühle. Bestand: LGB (Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg).

 

Die Schuche führt nicht mehr durchgängig Wasser. Im Jahr 2019 konnten ihre Wasserverhältnisse so ermittelt werden, wie die Karte das zeigt. Rot eingezeichnet das trockene Bachbett.
Die ersten 330 m von ihrer früheren Quelle im Süden von Gollmitz liegt die Schuche trocken. Erst am Ortsrand sammelt sie Wasser aus dem Dorf und einem kleinem Klärwerk, vermutlich auch aus einer Quelle, und führt dann auf 1,5 km Wasser.
So verläßt sie Gollmitz und bereits im zweiten Heideacker, an der Crauper Grenze versickert das Wasser gänzlich. Nun folgen 1,05 km trockenes Bachbett. Im ersten Teil ihres Verlaufes ist die Schuche Grenzbach zwischen Radensdorf und Craupe.
Noch auf Radensdorfer Gemarkung erhält die Schuche aus kleinen Quellen wieder Wasser und behält es die restlichen 3,9 km, bis zu ihrer Einmündung in die Schrake südlich von Mallenchen. Karte: OpenStreetMap.
Das ehemalige Quellgebiet der Schuche (Blick vom Bahndamm aus). Links das Bachbett, im Hintergrund befand sich der Quellteich.
Fotomontage Quellteich und Bach.

 

 

 

 

 

 

 

Die Schuche unterquert die Eisenbahn (kleine Brücke im Bild)…
…und erhält erst westlich des Ortes erstes Quellwasser und Wasser aus Zuflüssen vom Dorf und einem kleinem Klärwerk.

 

 

 

 

 

 

Die Schuche im Norden von Gollmitz. Im Hintergrund der Brautberg.

 

Die ersten 330 m ab ihrer früheren Quelle, an der Rutzkauer-Straße, liegt die Schuche trocken; sie sammelt dann westlich von Gollmitz Wasser und verläßt den Ort als gut gefüllter kleiner Graben.
Nur 1,5 km lang führt die Schuche ab Gollmitz Wasser – im zweiten Gollmitzer Heidefeld versickert das Wasser schließlich (Bild-Vordergrund) und nur das ausgetrocknete Bachbett zeugt noch von ihrem einstigen Verlauf.
Auch in Gollmitz ist der beste Freund des Menschen wieder heim gekehrt.

 

An der Schuche gab es im 19. Jahrhundert eine Ziegelei. Preußische Uraufnahme 1845 (Grafisch bearbeitet). Bestand: LGB.
Die nun folgenden 1,05 km liegt die Schuche trocken, zieht sich durch eine sehr ähnlich reizvolle Landschaft wie die Schrake im Ursulagrund und erreicht den Craup`schen Teich in Radensdorf (Bild unten).
Auf dem Feld vor dem Teich wurde das Bachbett umgepflügt. Rechnet man nicht mehr mit Wasser im Bach?
Der Craup`sche Teich (auf Radensdorfer Gemarkung) liegt heute trocken.
Hier befand sich einst eine Geflügelzüchterei (1910), wozu vielleicht der Teich angelegt wurde. Seit Jahrzehnten treiben an dieser Stelle…
…die Jäger ihr Wesen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Alte Eichen zeugen von einer früheren Geschichte.
An der Kreisstraße zwischen Radensdorf und Craupe liegt die Schuche immer noch trocken (2019), …
…erst 400 m weiter hat sie wieder etwas Wasser.
In der Mehßower Niederung bekommt die Schuche hauptsächlich aus Quellen Wasser und fließt in Richtung Klein-Mehßow.
Inzwischen hat sie soviel Wasser, daß ein alter Stauhalter funktionieren kann.
Die Schuche erreicht Klein-Mehßow.
Klein-Mehßow 1999. Durch die Grundwasserabsenkung des Tagebaus Schlabendorf-Süd hatte auch Klein-Mehßow gelitten. Der Mühlen-Teich liegt schon lange trocken. Im Hintergrund die verfallene Mühle.
Die ehemalige Klein-Mehßower Mühle an der Schuche.
Der nördliche Mühlteich in Klein-Mehßow – nach den bergbaubedingten Dürrejahren und seiner Austrocknung wieder angestaut. Foto: 2018.
Hier, südlich von Mallenchen am Mühlteich mündet (rechts im Bild) die Schuche schließlich in die Schrake.