Dorfteich: Der Dorfteich (870 m2) dürfte mit ziemlicher Sicherheit der älteste Teich in Groß-Mehßow sein und aus der Zeit der Dorfgründung im 13. Jahrhundert stammen. Unmittelbar im Teich befindet sich eine Quelle, die ihn speist. Der zweite, östlich gelegene Teich ist offensichtlich von der Gutsherrschaft, nach der Gründung des Guts-Komplexes im 15. Jahrhundert, für ihren Eigenbedarf angelegt worden. Er erhielt sein Wasser über einen, vermutlich früher vorhandenen, Holzständer aus dem Dorfteich. Aus dem 20. Jahrhundert ist allerdings nur noch die Rohrverbindung ohne Ständer zwischen beiden Teichen bekannt. Der Ablauf aus dem Guts-Teich erfolgte bis zuletzt aber über einen Holzständer in die Rietzka, die unmittelbar südlich, durch einen Damm getrennt, vorbeifließt. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kam dem Guts-Teich keine Pflege mehr zuteil, er verkrautete und verlandete. Im Zuge des Rinderstallbaus auf dem Gutshof der 1970er Jahre wurde der Guts-Teich schließlich mit Abrißmaterial und Fundamentaushub verfüllt.
Allgemein hatten die Dorfteiche in den Ortschaften mehrere Zwecke zu erfüllen. Sie waren eine Wasserstelle, in der man sich die Gießkanne für den Garten füllte. Vor zweihundert Jahren haben die Hausfrauen darin noch ihre Wäsche gewaschen. Wenn es im Dorf brannte, holte die Feuerwehr aus dem Dorfteich das Wasser zum Löschen. Und trotz aller wirtschaftlichen Nutzung des Dorfteiches wuchsen darin Seerosen, Teichmummeln, Bumskeulen und Schilf. Im Dorfteich gab es Frösche, über die sich der Storch auf dem Scheunendach besonders freute. Auf dem Wasser schwammen Enten und im Wasser gab es Fische. Und nicht zuletzt badeten die Kinder im Dorfteich, fingen Kaulquappen und schauten den schillernden Libellen zu. Im Winter verwandelte sich die Wasserfläche in eine Eislaufbahn. Am Wasser, am Dorfteich war immer etwas los. Man begegnete sich, um gemeinsam etwas zu tun oder zu erleben. Viele Dorfteiche sind heute aus unserer Landschaft verschwunden. Sie wurden mit Abwässern verunreinigt, mit Unrat gefüllt und schließlich zugeschüttet.
Auf dieser Karte von 1828 (links) ist der Dorfteich die No. 2. Der andere Teich (No. 1) liegt augenscheinlich im Gutsbereich.
No 1 ist hier das Gut und No 2 die zum Gut gehörende Försterei. Das Groß-Mehßower Rittergut entstand erst in späterer Zeit (15. Jahrhundert) und nicht im Zusammenhang mit der Deutschen Ostkolonisation des 12./13. Jahrhunderts. Das ursprüngliche Rittergut aus dieser Gründerszeit befindet sich in Klein-Mehßow, während das heutige Groß-Mehßow das zugehörige Bauerndorf war.
Zur Gründung des Groß-Mehßower Rittergutes wurden zwei Bauernstellen eingezogen, die Bauern an anderer Stelle im Ort (Ortsrand?) angesiedelt. Die obige Karte zeigt die recht gleichmäßige Größe des neuen Rittergutes, zu dem auch das Grundstück der Kirche dazu gehörte, denn der Rittergutsbesitzer war der Patron (Schutzherr) der Kirche, denn letztlich konnte nur er größere Ausgaben zum Erhalt der Kirche schultern. Flurkarte Groß-Mehßow nach Krause, 1828. Staatsarchiv der DDR, Potsdam, 1985.
Großteich (Großer Teich). Der Großteich (86 400 m2) ist, wie es der Name schon sagt, der größte Teich mit etwa 16,5 ha Gesamtfläche und heute 8,6 ha reiner Wasserfläche. Er ist im Westen und Süden komplett von Wald umgeben, im Norden und Osten von Bäumen und Büschen. Ein schmaler Schilfgürtel und eine ausgedehnte Schwimmblattzone befinden sich hauptsächlich im Westen und Süden. Auf Grund seiner großen Fläche ist der Teich sehr dem Wind ausgesetzt. Durch den Fischbestand ist das Wasser trübe. Sein Wasser erhält er zum einen vom Quellgebiet der Rietzka, die durch den Teich hindurch geht bzw. durch ihn überflutet wurde und aus den Abläufen der anderen Teiche.
Mit seinem etwa 7,9 ha großem, wasserfreiem Niederungsgebiet, bestehend aus einer großen Landzone (6 ha) und einer Verlandungszone (1,9 ha) ist er jedoch wesentlich größer, als sein optischer Eindruck erscheinen mag. Bereits nach der Flutung, um 1800, ergaben sich auf Grund der geographischen Lage seines Einzugsgebietes drei ausgeprägte Landzonen, weil hier das Gelände etwas höher gelegen ist und nicht angepaßt wurde. Dadurch war und ist der Wasserstand sehr flach bis überhaupt nicht vorhanden. Diese Landzonen sind 1828 mit Ackerbodenwertzahlen von etwa 30 klassifiziert worden, inwieweit sie landwirtschaftlich genutzt wurden, ist nicht überliefert. Die drei größten befinden sich, geprägt mit den Flurnamen: Am großen Teiche (2,02 ha) und Am langen Teiche (2,07 ha), jeweils nordwestlich und westlich vom Groß-Teich und schließlich die dritte, namenlose Landzone (1,07 ha in ehemals Wiesennutzung), liegt südlich des Teiches (siehe Flurkarte von 1828). Durch die Verlandung hat der Großteich in den über 200 Jahren seines Bestehens etwa 1,9 ha Wasserfläche eingebüßt.
Auf Grund günstiger Geländebedingungen und des flachen Gewässers waren für die Anlage des Groß-Teiches allgemein keine großen Dammaufschüttungen notwendig (Bild links).
Bedingt durch die große Teichfläche hat der Wind eine gute Angriffsmöglichkeit auf den Groß-Teich und erzeugt bei entsprechender Windstärke einen beachtlichen Wellengang. Dieser führt natürlich zu Auswaschungen und Unterspülungen in den Dammanlagen. Im linken Bild (und in den folgenden) sieht man deutlich, wie sich die unterspülten Bäume bereits neigen. Allerdings stürzen sie kaum um, denn die Bäume stehen schon seit Jahrzehnten in ihrer Schieflage.
Als Gegenmaßnahme der Auswaschungen wurden Steine (auch Bauschutt) eingebracht, um das Ufer zu stabilisieren.
Teiche in Groß-Mehßow
Die Groß-Mehßower Teiche im Detail – weitere Teiche.
Die Groß-Mehßower Teiche im Detail – verschwundene Teiche.