Feuer! Feuer! Feuer!

Über ein Feuer, das bei Kaltz (Nr. 22) in Groß-Mehßow zum Neujahrstag 1787 ausbrach, berichtete der Pfarrer, Johann Christian Meister:

Anno 1787, gleich den 1ten Jan. Abends zwischen 4 und 5 Uhr wurden wir in einen gewaltigen Schrecken gesetzt, indem bey hiesigen Kaltz Feuer entstand, da dessen Frau unvorsichtig und unachtsam mit brennenden Kühn in die Kammer gegangen, wo Flachs gelegen, und dadurch sogleich aus strafbarer Unachtsamkeit den Flachs anzünden lassen. Ungeachtet zeitig genug Lerm gemacht wurde, nahm doch das Feuer überhand, dass binnen einer halben Stunde Kaltz und Dammaschk Häuser, Scheunen und Ställe in voller Flamme standen. Durch Gottes wunderbare Schickung lenkte sich der Wind, daß die starke Gluth ihre Richtung durch die Gärten nahm, und daher Richters und Mehlers Wohnungen konnten gerettet werden. Des Herrn Schneider zu Drehnau Spritz- und persöhnl. Löschanstalt verdient den allerverbindlichsten Dank.

 (Kaltzes waren Kossäten, also hatten das Grundstück von der Gutsherrschaft gepachtet. Nach dem Brand gaben sie das Grundstück an die Gutsherrschaft zurück, die es wieder aufbauen ließ und es mit dem Häusler Pöschke neu besetzte.)

Anno 1800, den 7ten Januar, früh morgens zwischen 5 und 6 Uhr brandten des Großmüllers Mahl-und Schneidemühle bis auf den Grund ab. Stall und Scheune blieben stehen. Und den 23ten Octobr. mußte er, unter der Last des Bauens, da er kaum die Mühle in Gang bringen und das Wohnhaus decken lassen, erliegen und, nachdem er einige Wochen gekränkelt, sterben.

3. Kirchenbuch Groß-Mehßow.