Während die Mehßower Landschaft reich an Teichen ist (gesamte Wasserfläche: 66,66 ha), hat sie an Wasserläufen zwar zahlreiche, aber allesamt nur kleine Bäche und Gräben aufzuweisen. Einige von ihnen sind auch durch Namen in früherer und jüngerer Zeit gekennzeichnet worden:
- Rietzka,
- Schrake,
- Schuche,
- Crauper Graben,
- Radensdorfer Graben,
- Schloßgraben,
- Sandteichgraben,
- Fritsche-Graben,
- Kasprick-Graben,
- Grenzgraben (mehrere).
Die bedeutenden Bäche in der Mehßower Landschaft sind die Schrake, die Rietzka und die Schuche. An der Rietzka siedelte sich das Dorf Mehßow (heute Groß-Mehßow) an, die Schrake diente Schrackau und Tugam als Siedlungsstelle, an der Schuche gründete sich das Rittergut Mehßow (Gutsweiler, heute Klein-Mehßow) und schließlich entstanden am Radensdorfer Graben und am Crauper Graben einst die heutigen Dörfer Radensdorf und Craupe. Der wirtschaftlich bedeutendste Bach war letztlich jedoch die Schrake als Mühlenfließ, und das nicht nur in der Mehßower Landschaft, sondern darüber hinaus.
Der älteste Name ist Rietzka. Erstmals in ihrer Etymologie erwähnt wird die Rietzka durch den sorbischen Sprachwissenschaftler, Christian Wilhelm Bronisch, der von 1816 – 1826 als Pastor in Groß-Mehßow tätig war. Bronisch schreibt in seiner Chronik von Großmehßo (um 1820): Das Feld nördlich vom Groschkenberge heißt: An der Rietzka, d.h. an dem Flüßchen, weil es an dem kleinen Fließe liegt, welches aus den Teichen in den Mühlenbach (Schrake) geht… Freilich war die Rietzka den Groß-Mehßower Einwohnern unter ihrem Namen schon viel früher bekannt.
Anders sieht es bei der Schrake aus. Wie der Auszug aus der obigen Bronisch-Chronik belegt, war der Name Schrake in dieser Zeit um 1820 noch nicht bekannt, denn Bronisch schreibt vom „Mühlenbach“. Erst als Preußen zwischen 1830 und 1865 für militärische Zwecke neu vermessen wurde und die Preußische Uraufnahme bzw. das Urmeßtischblatt entstand, erscheint in diesem Kartenwerk auch die Schrake, ebenso die Schuche. Möglich, daß man die längeren Fließe mit einem Namen versehen wollte. Daß sich die Schrake vom Ort Schrackau ableitet ist naheliegend, denn Schrackau nannte sich früher Schrako, Schrakow, Srako (Sracow).
Alle anderen Gräben geben eine leichte Erklärung ihrer Namen, bezeichnen sie doch Örtlichkeiten ihrer Umgebung. Der Fritsche-Graben wurde vom Großmüller Paul Fritsche (Groß-Mühle) einst zur Entwässerung angelegt, der Kasprick-Graben wohl ähnlich (fließt hinter Kaspricks), der Schloßgraben befindet sich (genau wie der Schloßberg) hinter dem Groß-Mehßower Schloß, usw. Mehrere Grenzgräben gibt es in der Mehßower Landschaft, angelegt für eine deutliche Grenzziehung: Zwischen Groß-Mehßow und Schrackau, sowie zwischen Groß-Mehßow und Radensdorf befinden sich Grenzgräben. Außerdem zwischen Klein-Mehßow und Tugam, sowie zwischen Klein-Mehßow und Mallenchen.
Der Bach Rietzka wurde und wird gelegentlich auch anders bezeichnet. So nennt man den Abschnitt vom Großteich bis zum Dorfteich auch Fließ, im Bereich des Schlosses hingegen Schloßgraben. Im Volksmund heißt die Rietzka Rietzke, genau wie man nicht Mehßow sagt, sondern Mehße. Kartographen schreiben die Namen dann so auf, wie sie diese von den Einwohnern hören. Der Kupferstecher und Kartograph, Peter Schenk der Jüngere, vermerkte in seiner Karte des Marggraffenthums Nieder Lausitz 1757 auch Groß Mehse, weil eben von den Einwohnern so gehört. Auch heute noch wird in amtlichen Karten die Rietzka nach Gehör geschrieben und als „Rietzke“ bezeichnet.
Zuständig für die Namen in den Landkarten ist derzeit das Landesamt für Umwelt in Potsdam und als kartographisch Ausführender derzeit die Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg in Frankfurt Oder. Beide Behörden arbeiten vorwiegend vom Schreibtisch aus und nicht vor Ort, wodurch sie leider nicht immer auf die korrekten geographischen Verhältnisse in der Mehßower Landschaft Rücksicht nehmen können, was schließlich zu diversen Fehlern in ihren Karten (Brandenburgviewer) führt. Und das wird sich mit ziemlicher Sicherheit auch auf andere Regionen beziehen.
Laut Beschluß des Landesamtes für Umwelt Potsdam (LfU) wurden die Dobra und die Schrake namentlich zusammengelegt und nun als Dobra geführt. Die Schrake bleibt als Zweitname angeblich erhalten, erscheint aber fast nirgends – Behördliche Willkür, ohne Rücksicht auf die Einwohner, wie sie leider immer wieder vorkommt.